Leseprobe Schatten im Zauberwald
Hüterin der Quelle
In alter Zeit, lange vor unserer Zeitrechnung, als der Wald noch dicht und unendlich grenzenlos das Land bedeckte, lebte ein junges Mädchen in einem kleinen Holzhaus in jenem Wald.
Die Mutter war früh gestorben und sie hatte als älteste Schwester den Haushalt und die Sorge für die jüngeren Geschwister übernehmen müssen. Nach und nach verließen diese das Haus und gingen hinaus in die Welt, um dort ihr Auskommen zu finden. Nur Milva, die älteste der Geschwister, wollte ihren alten Vater nicht allein lassen und pflegte ihn aufopfernd, bis auch er schließlich starb.
Nun war sie allein im Wald in dem Haus ihrer Eltern, hütete die Hühner und Gänse zusammen mit zwei Ziegen und pflegte Haus und Garten. Oft fühlte sie sich einsam, doch dann war sie auch wieder zufrieden und glücklich, denn sie liebte den Wald, die Tiere des Waldes und die vielen Blumen und Pflanzen in ihrem Garten.
Nur manchmal vermisste sie die Eltern, die Geschwister und eine menschliche Ansprache.
Da geschah es eines Tages, dass der Herr des Waldes an ihre Tür klopfte.
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